AVM Ovation MA 8.2 Mono-Endstufen

Er könne sich nicht erinnern, wie die Endstufen geklungen hätten, er- zählt ein kundiger High Ender. Wie das? Geriet deren Wiedergabe-Qualität nicht überzeugend, langweilten sie sogar den Zuhörer? Nein, beteuert dieser, diese Endstufen waren so viel besser als alles bisher Dagewesene, dass ein Eigenklang nicht auszumachen gewesen wäre. Ein hohes Lob, gezollt den Mono-Endstufen AVM Ovation MA 8.2.

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Wer kompromisslos ein Stereo-Paar Lautsprecher antreiben will und über die not- wendigen Mittel verfügt, setzt auf Mono-Endstufen. Begnügen sich konventionelle Stereo-Verstärker mit einem Netzteil für beide Kanäle, wird hier der doppelte Aufwand betrieben. Der zusätzliche Aufwand für zwei Gehäuse wirkt sich ebenso verteuernd aus. Dafür bekommt man dann aber auch die Königsklasse.

Gemeinhin faszinieren pure Leistungs-Angaben den Autor sprichwörtlich nicht die »Bohne«. Insbesondere, wenn gigantische Endverstärker auf dem Prüfstand stehen. Als »gebranntes Kind«, das leidvolle Erfahrungen mit »begehbaren« Endstufen aus amerikanischer Fertigung machen durfte, weiß er, wie der Satz »solche Boliden können vor lauter Kraft nicht laufen« gemeint ist: nett umschreibend, aber böswillig gemeint.

Es stockt der Atem, die Finger werden klamm Tatsächlich taten und tun sich auf Kraft-Entfaltung getrimmte Power-Amps mitunter musikalisch schwer, da schwerfäl- lig in der Klang-Performance. Mal lesen, was diese Mono-Blöcke AVM MA 8.2 so unter der Haube haben? Beispielsweise majestätische 48 selektierte Hochstrom-MOS-FETs, zwei fürstlich dimensionierte Transformatoren mit jeweils 1000 VA, eine Gesamt-Siebkapazität von königlichen 1,6 Millionen Mikro-Farad sowie ein brutales Gewicht von über 42 Kilogramm – das Stück, versteht sich. An Leistung soll es auch nicht mangeln: Die AVM-Kolosse stellen üppige 1250 Watt an allen Lasten parat. Den Kenner dürften diese Zahlenspiele wenig beeindrucken, weil Quantität rein gar nichts über Qualität aussagt. Auch nicht der Preis, der angesichts der Materialschlacht durch- aus erstaunt: knapp 23000 Euro kostet das Paar, in dem Zusammenhang von »günstig« zu schwadronieren, verbietet sich eigentlich. Wenn auch die Referenz-Kraftwerke anderer bestens beleumundeter Hersteller (gerade aus dem Land der begrenzten Unmöglich- keiten) deutlich höhere Kurse aufrufen.

Ganz oben wird die Luft dünner, aber auch reiner Einige Monate spielte das Duo an verschiedenen Lautsprechern, versorgte beispielsweise die Lautsprecher Gauder Berlina RC 8 (um 68000 Euro), die Bowers & Wilkins 802 D3 oder eine betagtere, aber putzmuntere Canton Reference 1, meist angetrieben vom Vorverstärker Cello Audio Suite, den der Autor schon seit dem letzten Jahrtausend hegt, pflegt und immer wieder gerne hört.

Es geschah etwas Ungewöhnliches. Spätestens, als nach umfangreichen Hörtests erste Erfahrungen aufzuschreiben waren. Wie klangen die Monos, absolut oder im Vergleich zu ähnlichen Kalibern? Faktisch waren die AVM M 8.2 akustisch nicht vor- handen. Ob nachts im Flüster-Modus oder mit Pegeln, die Nachbarn durchaus als »Ruhe störenden Lärm« brandmarken könnten (haben sie nicht …), entfalteten die AVM ihre Leistung stets so, als ob sie eigens für das gerade gespielte Stück Musik und genau mit der vom Autor eingestellten Lautstärke erschaffen worden seien. Und, mit akustisch wachem Blick auf die damit gepaarten Boxen, auch speziell dafür. Ob Bowers & Wilkins, Gauder oder auch Canton: Sie streiften die Zwänge ihrer passiven Konstruktionen förmlich ab und erinnerten mehr an die bes- ten Aktiv-Lautsprecher unter der Sonne.

Bass satt – nicht zu viel, nicht zu wenig, einfach stimmig  Meisterliches Können zeigten die Monos in der geradezu spektakulär-unspektakulären Aufbereitung aller Schallereignisse im Tieftonbereich. In Sphären, in denen auch Räume wie der der Ber- liner Philharmonie nachgezeichnet werden. Standing Ovations! Instrumente mit Tief- gang kamen nicht nur rabenschwarz rüber, sie wirkten darüber hinaus feinst differenziert und sogar reich an Klangfarben. In den ersten Momenten erscheint das nicht sonderlich aufregend, weil es schlicht so natürlich klingt. Erst Vergleiche mit anderen Endstufen offenbaren Unterschiede und Wahrheiten.

Nur Weizen, keine Spreu Die besten klettern auch in abgrundtiefe Klang-Schluchten, aber so, dass der faszinierte Hörer beispielsweise sagt: »Mann, die lässt es untenrum ja richtig krachen.« Das geschieht nicht, wenn diese großartigen Monos von AVM einen Hauch tiefer, ein Quäntchen präziser, lockerer, leichter und selbstverständlicher das Gleiche tun. Darüber bauen sich wahre Füllhörner an ausdrucksstarken Mitten auf, bruch- und ansatzlos (wenn es der Lautsprecher erlaubt), und in Bereichen höchster Töne bis hin zu dem, was man als »Auflösung« bezeichnet, verblüfft dieses süddeutsche Wunder – Komponenten mit einer Intensität und Präzision, die aus dem Leben gegriffen scheinen. Aus dem realen, wo Instrumente aus Holz oder Blech gefertigt sind und echte Menschen aus Fleisch und Blut sie spielen.

Was treibt einen High Ender an, immer wieder das eigene Equipment in Frage zu stellen und nach noch besseren Komponenten Ausschau zu halten? Beim Autor, viel- leicht auch bei dem einen oder anderen Leser, war und ist es die Sehnsucht nach Perfektion. Ein Klangbild, das in seiner Vollkommenheit eigentlich nur im Kopf existiert. Mit den AVM Ovation MA 8.2 kommt man dieser Vision so nah wie selten.

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